Vom Werkzeugmacher zum beliebten Tatort - Kommissar
Peter Sodann, geboren am 1. Juni 1936 in Meißen, erlebte eine bewegte Biografie, die ihn von einer Werkzeugmacherlehre über ein kurzzeitiges Jurastudium bis hin zur Hochschule für Musik und Theater in Leipzig führte. Seine künstlerische Laufbahn begann mit der Leitung eines Kabaretts, das 1961 wegen seines politisch heiklen Programms geschlossen wurde. Diese Episode mündete in eine Verhaftung Sodanns wegen "staatsfeindlicher Hetze" und einer neunmonatigen Haftstrafe in der DDR, während er zugleich von der Stasi bespitzelt wurde. Über diese Zeit berichtet das Buch „Konterrevolution im Kabarettkeller. Vorgang Sodann u. 5 Andere“ von Jürgen Klammer, das eigentlich von Sodann im April in Leipzig vorgestellt werden sollte.
Auszeichnungen und kulturelles Engagement
Trotz der frühen Repressionen errang Sodann bedeutende Anerkennungen: 1986 wurde er in der DDR mit dem Nationalpreis geehrt, und 2001 erhielt er das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Fall der Berliner Mauer übernahm er in Halle die Intendanz des „neuen theaters“, welches er bis 2005 leitete. Dort schuf er eine „Kulturinsel“ mit verschiedenen Spielstätten, die bis heute als ein wichtiges Zentrum für Theater und Kultur in Mitteldeutschland gilt.
Ein Vermächtnis, das Bestand hat
Peter Sodann hinterlässt ein beeindruckendes kulturelles Erbe. Seine Darstellungen auf der Bühne und im Fernsehen, insbesondere als Kommissar Ehrlicher, haben ihn zu einer festen Größe in der deutschen Theater - und Fernsehlandschaft gemacht. Sein Engagement für die Kultur und seine persönlichen Erlebnisse in Zeiten politischer Repression zeugen von einem Leben, das dem künstlerischen Ausdruck und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung gewidmet war. Sodanns Tod ist ein bedeutender Verlust für die deutsche Kulturlandschaft, doch sein Wirken wird in den Erinnerungen der Menschen und in der Kulturgeschichte Deutschlands fortbestehen.
Quelle: tagesschau.de