Dienstag, 25 März 2025 18:04

Die besten Kameraeinstellungen für verschiedene Landschaften

Artikel bewerten
(1 Stimme)
image-scene.de image-scene.de pixabay

Landschaftsfotografie ist die Kunst, nicht nur die Aussicht, sondern auch die Stimmung eines Ortes einzufangen. Von den rauen Fjorden Norwegens über grüne Bergtäler bis hin zu den glühend heißen Sanddünen der Wüste – jede Umgebung erfordert unterschiedliche technische Herangehensweisen. Die richtigen Kameraeinstellungen machen oft den entscheidenden Unterschied. In diesem Artikel zeigen wir, wie du ISO, Blende, Weißabgleich und Autofokus je nach Landschaft optimal einstellst.

Weitere Inspirationen und technisches Hintergrundwissen findest du auf https://image-scene.de

1. Berge – Kontraste und wechselhaftes Licht<

In den Bergen sind starke Licht-Schatten-Kontraste, wechselhaftes Wetter und intensive Höhenstrahlung an der Tagesordnung. Das stellt besondere Anforderungen an Belichtung und Dynamik.

Empfohlene Einstellungen:

  • ISO - 100–200 (für maximale Bildqualität),

  • Blende - f/8–f/11 (für große Tiefenschärfe),

  • Weißabgleich - „Tageslicht“ oder „Bewölkt“ je nach Wetter,

  • AF-Modus -  One-Shot/AF-S für statische Motive, AI Servo/AF-C bei Bewegung (z. B. Wanderer, Tiere).

Ein Polarisationsfilter hilft dabei, den Himmel kräftiger darzustellen und Spiegelungen auf Felsen oder Wasser zu reduzieren.

2. Meer – Reflexionen und dominante Blautöne

Das Meer ist ein faszinierendes, aber herausforderndes Fotomotiv. Lichtreflexe, Nebel oder intensive Blautöne können das Bild dominieren.

Empfohlene Einstellungen:

  • ISO - 100–400 (bei hellem Licht),

  • Blende - f/11 (für scharfen Horizont),

  • Weißabgleich - „Tageslicht“ oder manuell (um kalte Töne zu vermeiden),

  • AF-Modus - One-Shot/AF-S bei ruhiger See, AI Servo/AF-C bei Bewegung (z. B. Wellen, Boote).

Tipp: Bei Sonnenauf- oder -untergang entstehen besonders stimmungsvolle Fotos. Verwende ein Stativ für Langzeitbelichtungen.

3. Wald – gedämpftes Licht und Grüntöne

Wälder sind lichttechnisch anspruchsvoll: Wenig Licht, diffuse Schatten und dominante Grüntöne können den Autofokus oder die Belichtungsmessung irritieren.

Empfohlene Einstellungen:

  • ISO - 400–800 (je nach Tageszeit),

  • Blende - f/4–f/5.6 (für mehr Licht),

  • Weißabgleich -  „Schatten“ oder „Bewölkt“ für warme Grüntöne,

  • AF-Modus -b One-Shot/AF-S für ruhige Szenen, AI Servo/AF-C bei Tieren oder Bewegung.

Nutze punktuelle Belichtungsmessung, um Über- oder Unterbelichtung zu vermeiden.

4. Stadt bei Nacht – künstliches Licht und lange Belichtungen

Nachtaufnahmen in der Stadt sind besonders reizvoll – doch auch technisch fordernd. Unterschiedliche Lichtquellen (LED, Neon, Straßenlaternen) beeinflussen Farbe und Belichtung.

Empfohlene Einstellungen:

  • ISO - 100–400 (für weniger Rauschen),

  • Blende - f/8–f/11 (für Schärfentiefe und Lichtsterne),

  • Weißabgleich - manuell – abhängig von der Lichtquelle,

  • AF-Modus -  manuell oder punktuell – bei wenig Licht ist der Autofokus oft unzuverlässig.

Ein stabiles Stativ und Fernauslöser sind hier Pflicht!

5. Wüste – Hitze, Helligkeit und Staub

Wüstenlandschaften sind extrem hell und verlangen äußerste Präzision bei der Belichtung. Auch die Technik muss vor Staub und Hitze geschützt werden.

Empfohlene Einstellungen:

  • ISO - 100 (bei intensiver Sonne),

  • Blende -  f/11–f/16 (für maximale Tiefenschärfe),

  • Weißabgleich - „Tageslicht“ oder manuell – je nach Lichtstimmung,

  • AF-Modus - One-Shot/AF-S für Landschaften, AI Servo/AF-C für Bewegung (z. B. Kamele, Menschen).

Tipp: Eine leichte Überbelichtung (+0,3 bis +0,7 EV) verhindert, dass helle Bildbereiche zu dunkel erscheinen.

6. Felder & Ebenen – Perspektive und Linienführung

Offene Landschaften leben von Weite und Tiefe. Linienführungen wie Wege, Pflanzreihen oder Zäune geben dem Bild Struktur.

Empfohlene Einstellungen:

  • ISO -  100–200,

  • Blende - f/8 (klassisch für Landschaft),

  • Weißabgleich -  „Tageslicht“,

  • AF-Modus -  One-Shot/AF-S.

Achte auf den Horizont und eine interessante Vordergrundgestaltung für mehr Bildtiefe.

7. Wasser in Bewegung – Flüsse, Wasserfälle, Wellen

Wasser ist ein dankbares, aber dynamisches Motiv. Der Effekt hängt stark vom gewählten Belichtungszeitpunkt ab.

Empfohlene Einstellungen:

  • ISO - 100–200,

  • Blende - f/11–f/16,

  • Verschlusszeit -  1–2 Sekunden (für weich fließendes Wasser) oder 1/500 s (für eingefrorene Bewegung),

  • Weißabgleich - „Tageslicht“ oder neutral.

Ein ND-Filter ist hier äußerst hilfreich. Für Langzeitbelichtungen immer ein stabiles Stativ verwenden.

Mehr technische Tipps und Reiseinspirationen findest du in der Rubrik „Reisen“ auf: https://image-scene.de/reisen

Technik als kreatives Werkzeug

Jede Landschaft stellt andere Anforderungen an dein Equipment – und bietet besondere fotografische Möglichkeiten. Wer seine Kamera versteht und gezielt einstellt, erzielt bessere Ergebnisse und bringt seine Bildideen auf den Punkt.

Du brauchst nicht die teuerste Ausrüstung – sondern das richtige Know-how und ein gutes Auge für Licht und Komposition. Also: Kamera schnappen, raus in die Natur – und los geht’s!