Inhaltsverzeichnis:
- Die Werkstatt von Jürgen Manthey in Leipzig
- Die Kunst der perfekten Kopie
- Innovative Techniken und traditionelle Materialien
- Der Markt für handgefertigte Geigen
Die Werkstatt von Jürgen Manthey in Leipzig
In seiner Werkstatt, die sich in einer eleganten Villa am Elstermühlgraben in Leipzig befindet, fertigt Jürgen Manthey Geigen, Bratschen und Celli. Besonders bemerkenswert ist sein Ansatz, neue Instrumente durch gezielte Techniken künstlich altern zu lassen. Gebrauchsspuren wie Kratzer und abgenutzter Lack lassen die Instrumente wie jahrzehntealte Meisterwerke erscheinen.
"Je oller, desto doller" – so beschreibt Manthey die Psychologie hinter seiner Arbeit. Musiker und Publikum schätzen den vermeintlich antiken Charakter eines Instruments, da dies seinen Wert und Klang erhöht.
Die Kunst der perfekten Kopie
Jürgen Manthey hat eine Stradivari im Detail kopiert, die einer Professorin der Musikhochschule Leipzig gehört. Seine Nachbildung ist klanglich und optisch kaum vom Original zu unterscheiden, was ihm den Beinamen „Stradivari von Leipzig“ eingebracht hat.
Die Herstellung erfolgt nahezu ausschließlich in Handarbeit. Nur wenige Maschinen wie eine Bohrmaschine und eine Bandsäge kommen zum Einsatz. Für die Qualität des Klangs ist die Wahl des Holzes entscheidend: Fichtenholz für die Decke, Ahorn für den Boden, und gelegentlich Pappel für Bratschen.
Innovative Techniken und traditionelle Materialien
Manthey verwendet traditionelle Materialien wie Hasenleim, der seit Jahrhunderten für seine Langlebigkeit geschätzt wird. Sein Lack wird mit künstlicher Patina versehen, um den Instrumenten ein historisches Erscheinungsbild zu verleihen.
Die Kratzer und Gebrauchsspuren entstehen mit ungewöhnlichen Werkzeugen wie scharfkantigen Pfirsichkernen oder runderen Nusskernen. Diese Details machen die Instrumente visuell und akustisch einzigartig.
Der Markt für handgefertigte Geigen
Die handgefertigten Geigen von Jürgen Manthey sind weltweit gefragt. Jährlich fertigt er rund 16 Instrumente, darunter Geigen, Bratschen und Celli. Die Preise reichen von 15.000 Euro für Studenteninstrumente bis zu 20.000 Euro für Berufsmusiker.
Seine Kunden stammen aus Ländern wie den USA, Spanien, Frankreich, Italien und England. Auch Studenten der Leipziger Musikhochschule gehören zu seinen treuen Abnehmern. Seine Arbeit hat Leipzig zu einem Zentrum des modernen Geigenbaus gemacht.
Quelle: www.24hours-news.net/de, tag24.de