Inhaltsverzeichnis:
- Junge Arbeitnehmer besonders gefährdet
- Besonders betroffene Branchen
- Gesundheitliche Folgen und notwendige Maßnahmen
Junge Arbeitnehmer besonders gefährdet
Laut den Ergebnissen der Studie sind 6,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland von Mobbing betroffen. Auffällig ist, dass vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren häufiger Opfer von Schikanen und Ausgrenzung werden. In dieser Altersgruppe gaben 11,4 Prozent an, Mobbing zu erleben, während es bei den 50- bis 59-Jährigen nur 3,2 Prozent sind. Die Forscher betonen, dass dies ein unerwartetes Ergebnis ist, da ältere Arbeitnehmer oft als verletzlicher angesehen werden.
Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der Untersuchung ist, dass in den meisten Fällen Vorgesetzte die Täter sind. Die Mehrheit der Betroffenen gab an, dass die Mobbinghandlungen von Führungskräften ausgingen. Dies zeigt, dass Mobbing oft von oben nach unten stattfindet, anstatt zwischen Kollegen auf gleicher Ebene.
Besonders betroffene Branchen
Die Forscher des Instituts für Sozial- und Arbeitsmedizin haben zudem festgestellt, dass bestimmte Branchen besonders anfällig für Mobbing sind. Dazu gehören kaufmännische Dienstleistungen, der Vertrieb und das Gastgewerbe. Auch in den Bereichen Verkehr, Logistik und Sicherheit treten Mobbingfälle überdurchschnittlich häufig auf. Diese Berufe zeichnen sich oft durch hohen Stress, direkten Kundenkontakt und strenge Hierarchien aus, was Mobbing begünstigen kann.
In diesen Arbeitsfeldern berichten viele Beschäftigte von Schikanen, Bloßstellungen und Ausgrenzung. Die Forscher sehen hier einen klaren Handlungsbedarf, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Mobbingprävention stärker zu fördern.
Gesundheitliche Folgen und notwendige Maßnahmen
Die Auswirkungen von Mobbing auf die Gesundheit der Betroffenen sind gravierend. Mobbingopfer leiden deutlich häufiger unter chronischen Erkrankungen. Besonders oft wurden Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden sowie psychische Probleme wie Depressionen und Angststörungen festgestellt. Diese gesundheitlichen Belastungen führen nicht nur zu einem höheren Krankenstand, sondern auch zu einer sinkenden Produktivität am Arbeitsplatz.
Die Wissenschaftler fordern daher gezielte Maßnahmen, um Mobbing in Unternehmen zu verhindern. Zu den empfohlenen Lösungen gehören Schulungen für Führungskräfte, klare Verhaltensrichtlinien sowie anonyme Anlaufstellen für Betroffene. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für Mobbing zu schärfen und den Opfern schneller zu helfen.
Die Studie zeigt, dass Mobbing ein ernstes Problem in der Arbeitswelt ist. Unternehmen und politische Entscheidungsträger müssen gemeinsam Lösungen entwickeln, um betroffene Arbeitnehmer besser zu schützen. Nur durch konsequente Prävention und Sensibilisierung kann das Problem langfristig eingedämmt werden.
Quelle: www.patizonet.com/de, tag24.de