Donnerstag, 31 Oktober 2024 13:24

Leipzig DOK Festival - Dokumentarfilm und Animation im Fokus

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DOK Leipzig DOK Leipzig pixabay / Foto illustrativ

Das 67. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm präsentiert in diesem Jahr rund 200 Filme aus 55 Ländern. Seit Montag ist Leipzig Treffpunkt für Dokumentar- und Animationsfilmer, und das Festival läuft bis Sonntag. Im Fokus stehen politisch und künstlerisch anspruchsvolle Filme, die aktuelle Themen aufgreifen und das Publikum zum Nachdenken anregen.

Inhaltsverzeichnis:

ARD TopDocs-Wettbewerb

Am Mittwochabend wurde im Rahmen des Festivals der Preis im ARD TopDocs-Wettbewerb verliehen. Das Projekt "Hood Geschichten – die mobile Rap-Schmiede" von Tellux Film aus München sicherte sich den Gewinn von 300.000 Euro zur Unterstützung der Realisierung. In der geplanten Dokumentarserie, die bis 2025 abgeschlossen sein soll, begleitet der Milieu-Aussteiger und Grimme-Preisträger $ick junge Menschen aus gefährdeten Vierteln in Deutschland, um gemeinsam Rap-Songs zu schreiben, die ihre Lebensgeschichten widerspiegeln. ARD-Chefredakteur Oliver Köhr betont, dass die Serie ein Publikum ansprechen soll, das oft mit schwierigen Lebensbedingungen konfrontiert ist und durch die erzählten Geschichten inspiriert werden könnte, eigene Perspektiven zu entwickeln.

DOK Leipzig zeigt 200 Filme aus aller Welt

Das diesjährige Festivalprogramm umfasst beeindruckende 200 Filme, darunter 73 Beiträge in Wettbewerben, die um die begehrten Goldenen und Silbernen Tauben konkurrieren. Zum Auftakt wurde der Film "Tracing Light" von Thomas Riedelsheimer gezeigt, der auf eine poetische Weise das Licht als Grundelement des Kinos thematisiert. Festivalleiter Christoph Terhechte sieht darin eine Hommage an das Kino und die Kunst und betont, dass das Licht die Essenz dieser Ausdrucksformen ist. Die Themenvielfalt reicht von persönlichen Geschichten bis zu global relevanten Konflikten. Beispielsweise erzählt der Film "Flowers of Ukraine" von Adeline Borets die Geschichte einer älteren Frau in Kiew, die ihren Garten gegen ständige Bedrohungen verteidigt.

Dokumentarfilm als politisches Instrument

Auch der dokumentarische Diskurs zur Rolle des Films in politisch aufgeladenen Zeiten hat seinen Platz beim DOK Leipzig gefunden. So wird am Mittwoch ein Panel mit dem Titel "Auf den zweiten Blick" stattfinden, das sich mit der Geschichte und dem Wandel des Dokumentarfilms auseinandersetzt. Eine besondere Retrospektive erinnert an Santiago Alvarez, dessen Rede von 1974, in der er die politische Rolle des Dokumentarfilms betonte, neu aufgelegt wird. Die Reihe "Dritte Wege in der zweigeteilten Welt" bietet eine vielfältige Sammlung künstlerischer und historischer Positionen, die den Kalten Krieg beleuchten und zur Reflektion über den Einfluss der Vergangenheit auf das heutige Dokumentarkino anregen.

Erweiterung der Ausstellungsräume für „DOK Neuland“

DOK Leipzig eröffnet in diesem Jahr auch neue Ausstellungsorte für die beliebte Reihe "DOK Neuland", die XR-Projekte (Extended Reality) zeigt. Die Installationen werden erstmals in der historischen Wartehalle des Leipziger Bahnhofs und in der Cinématheque Leipzig präsentiert, um den Zugang für das Publikum zu erleichtern und ein breites Spektrum an Erlebnissen zu bieten. Mit dem diesjährigen Thema "Fluxusopolis" stellt die Ausstellung die Kraft der Veränderung in den Mittelpunkt.

Das 67. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm bietet so eine umfassende Plattform für Filme, die wichtige Themen aufgreifen und durch künstlerische Ansätze neue Perspektiven eröffnen.

Quelle:  webrivaig.com/de, mdr.de