Lichtinstallationen und Kunstprojekte aus aller Welt
Zahlreiche internationale Kunstprojekte verliehen dem 35. Jahrestag eine besondere Atmosphäre. Jedes dieser Werke reflektierte auf eigene Weise die Bedeutung des Herbstes 1989 und verwies gleichzeitig auf aktuelle Themen. Die großformatige Installation „Ode an die Demokratie“ aus Leipzigs Partnerstadt Frankfurt am Main, ein kraftvolles audiovisuelles Werk, zog besonders viele Besucher an. Ebenso beeindruckten leisere Werke wie „Reflexion“ von Heelemann & Scheibe aus Weimar und „Where did the hero come from?“ am Nikolaikirchhof.
Ein weiteres Highlight war Philip Ross' „Barriere“, eine interaktive Lichtinstallation, die durch Berührung der Besucher geöffnet wurde. Diese magischen Lichtstrahlen ermöglichten es den Zuschauern, symbolisch die Grenzen zu überwinden, die vor 35 Jahren fielen. Auch „Freiheit?“ von Loomaland aus Berlin und „Stringed“ von Gijs von Bon aus den Niederlanden hinterließen durch ihre filigrane Gestaltung einen bleibenden Eindruck. Vor dem Hauptbahnhof zeigte die trinationalen Performance „(De)konstruieren“ energiegeladene Tänze, die die Gäste begeisterten.
Eröffnungszeremonie und historische Bedeutung
Die Eröffnungszeremonie auf dem Augustusplatz stand ganz im Zeichen der Erinnerung an den 9. Oktober 1989. Burkhard Jung, Oberbürgermeister von Leipzig, dankte den mutigen Demonstranten, die vor 35 Jahren für Freiheit und Demokratie kämpften. Seine Rede unterstrich die Bedeutung dieses Tages nicht nur für Leipzig, sondern für die gesamte Welt. Bundeskanzler Olaf Scholz erinnerte in seiner Ansprache ebenfalls an den friedlichen Kampf der Menschen, der die Diktatur in der DDR zu Fall brachte. Er betonte, dass der 9. Oktober nicht nur Leipzig, sondern die gesamte Welt veränderte.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer teilte seine persönliche Erinnerung an den Herbst 1989. Als 14-Jähriger nahm er an den Montagsdemonstrationen in Görlitz teil, und heute, 35 Jahre später, sei es ein besonderer Moment, dies mit der jungen Generation zu erleben. Kretschmer lobte Leipzig als „Stadt der Friedlichen Revolution“ und hob hervor, dass es keinen anderen geschichtsträchtigen Tag in der Bundesrepublik gebe, der so lebendig gefeiert werde.
Vier Lichtinstallationen bis zum 12. Oktober zu erleben
Neben dem Hauptabend am 9. Oktober gibt es vier der Lichtinstallationen noch bis zum Wochenende zu sehen. Vom 10. bis 12. Oktober können Besucher abends die Werke am Nikolaikirchhof, Augustusplatz, Burgplatz und Wilhelm-Leuschner-Platz bewundern. Diese Installationen bieten noch einmal die Möglichkeit, die Botschaft von Frieden, Freiheit und Mut zu erleben, die 1989 die Welt veränderte.
Die Friedliche Revolution von 1989 bleibt ein Schlüsselereignis der deutschen Geschichte. Das Lichtfest Leipzig erinnert jährlich daran, wie der Mut von Zehntausenden in Leipzig der Ausgangspunkt für den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands war.Der 9. Oktober 1989 ist und bleibt ein Symbol für die Kraft des gewaltfreien Widerstands.
Quelle: www.24edu.info/de, l-iz.de