Dazu zählen unter anderem Tonstudios und Kinos, Konzertsäle und Theater, aber auch Kirchen und Klassenzimmer. Die Raumakustik stellt ein Teilgebiet der Akustik dar und bezieht sich auf die akustischen Eigenschaften eines Raums. Von der Schallquelle gelangen Töne nämlich nicht nur an die Ohren des Publikums, sondern werden unter anderem auch von der Decke, dem Boden und den Wänden reflektiert. Auch Objekte im Raum haben einen erheblichen Einfluss auf die Akustik. Grundsätzlich schlucken Oberflächen einen Teil des Schalls. Der Schall und seine Reflexionen sind ferner die Ursache für den sogenannten Nachhall, der mit der Zeit immer leiser wird und allmählich erstirbt.
Raumakustik und Bauakustik
Die Bauakustik umfasst alle baulichen Maßnahmen, die zur Optimierung des Schalls eingesetzt werden. Dies können Schall- oder Lärmschutzmauern oder Trennwände sein. Es geht also um die Schallübertragung zwischen verschiedenen Räumen. Die Raumakustik hat demgegenüber nichts mit der Bauakustik zu tun. Die Frage hier ist, wie bestimmte Akustikelemente gezielt so eingesetzt werden können, dass sie unerwünschte Geräusche schlucken. Im Fokus steht die Veränderung beziehungsweise Anpassung der Oberflächen eines Raums durch günstige Deckensegel, Schaumstoffelemente oder Trennwände.
Wichtig ist schließlich das Konzept des Live End und Dead End, wobei der vordere Bereich des Raums akustisch gedämpft wird, um Reflexionen zu vermeiden, und im hinteren Teil der Schall gestreut wird. Hierdurch erhöht man die Diffusität oder Zerstreuung in diesem Teil des Raums. Im Dead-End-Bereich sitzt meist auch der Hörer.
Probleme mit der Raumakustik - Erkennung und Vorbeugung
Beim Mischen und Abhören von Musik können am ehesten Probleme mit der Raumakustik erkannt werden. Ein Anzeichen für eine schlechte Raumakustik kann ferner sein, wenn man die Lautsprecher übermäßig aufdrehen muss. Auch ein Gang durch den Raum kann dabei helfen, den Klang an unterschiedlichen Stellen abzuhören. In den Ecken des Raums kann etwa der Bass viel lauter klingen als in der Mitte des Raums. Da die tiefen Frequenzen meist die größten Probleme und Herausforderungen mit sich bringen, kann es nützlich sein, Bassfallen aufzustellen. Diese Absorber schlucken besonders tiefen Schall.
Die Raumakustik selbst verbessern
Um die Raumakustik selbst zu optimieren, gibt es einige Schritte, die sich im eigenen Studio relativ unkompliziert umsetzen lassen. Nach der Bestimmung der Abhörpositionen sollte der Raum im nächsten Schritt gemessen werden. Dann stellt man passende Bassfallen auf und mindert die Erstreflexionen von den Seitenwänden, der Decke und dem Boden durch den Verbau von entsprechenden Absorbern. An den Seitenwänden können beispielsweise Breitbandabsorber aufgehängt werden, um die Erstreflexionen des Schalls zu dämpfen. Auch an der Decke kommen Absorber zum Einsatz, die sogar etwas dicker sein dürfen als jene an den Wänden. Auch die Rückwand spielt eine Rolle. Hier empfehlen sich zwei dicke Absorber. Nicht zuletzt kann mit verschiedenen Abhörpositionen experimentiert werden. Auch die Einrichtung einer Rückwand sowie einer Frontwand kann nützlich sein. Um die Raumakustik im hinteren Teil zu optimieren, sollten Diffusoren an den Seitenwänden aufgehängt werden. An der Decke wird wiederum eine Reihe von dicken Absorbern aufgehängt. Nicht zuletzt müssen mögliche Dachschrägen bei der Optimierung der Raumakustik mitberücksichtigt werden. Symmetrien sind generell vorteilhaft für eine gute Raumakustik und große Räume bieten grob gesagt eine bessere Raumakustik als kleine Räume. Letztendlich ist es aber möglich, jeden Raum wenigstens ein Stück weit akustisch zu verbessern.