Ob die private Krankenversicherung Selbstständige oder die freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenkasse die richtige Wahl darstellt, kommt stets auf die individuelle familiäre und berufliche Situation an. Welche Faktoren bei den beiden Optionen im Vorfeld unbedingt bedacht werden sollten, erklärt der folgende Beitrag.
Leistungsumfang und Beitragshöhe
Unterschiede zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung bestehen nicht nur im Bereich des Leistungsumfangs. Ebenfalls für die Erhebung der Beiträge werden vollkommen andere Maßstäbe angesetzt. Somit müssen Selbstständige beide dieser Faktoren berücksichtigen, wenn es darum geht, die Form ihrer Krankenversicherung zu wählen.
Die Beitragshöhe in der gesetzlichen Krankenversicherung ist stets von dem Einkommen abhängig. Unerheblich ist dieses jedoch bei den privaten Krankenkassen. Besonders Selbstständige, die über ein sehr gutes Einkommen verfügen, können somit in vielen Fällen von geringeren Kosten profitieren, wenn sich diese privat versichern.
Die private Krankenversicherung für Selbstständige
Bei einer privaten Krankenversicherung müssen die Versicherten in jüngeren Jahren grundsätzlich weniger als im fortgeschrittenen Alter zahlen. Eine Rolle spielt daneben jedoch auch der persönliche Gesundheitszustand. Ein Risiko geht aus der Sicht der Versicherung somit beispielsweise von vorhandenen Vorerkrankungen aus. Diese ziehen einen höheren Krankenkassenbeitrag nach sich.
Es ist sogar möglich, dass die private Krankenversicherung die Aufnahme aufgrund vorliegender Erkrankungen ablehnt. In diesem Fall besteht allerdings immer noch die Möglichkeit, den sogenannten Basistarif der privaten Krankenversicherung in Anspruch zu nehmen.
Der Beitrag erhöht sich selbstverständlich ebenfalls, je mehr Leistungen gewünscht beziehungsweise benötigt werden. Dies bedeutet jedoch auch, dass das Streichen von Leistungen, die nicht nötig sind, einen geringeren Krankenkassenbeitrag nach sich zieht.
Selbstständige, die sich für eine private Krankenversicherung interessieren, sollten grundsätzlich niemals darauf verzichten, einen sorgfältigen Vergleich der unterschiedlichen Tarife vorzunehmen. Die Höhe der Beiträge ist von zahlreichen individuellen Faktoren abhängig, sodass stets auf ein möglichst maßgeschneidertes Angebot wertgelegt werden sollte, das ideal zu den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen passt.
Die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige
Das Einkommen ist entscheidend dafür, wie hoch der Beitrag für die gesetzliche Krankenkasse für Selbstständige ausfällt.
Liegt der monatliche Verdienst über dem Betrag von 4.837,50 Euro, müssen pro Monat rund 837 Euro für die Krankenversicherung einkalkuliert werden. Dieser Betrag umfasst die gesetzliche Pflegeversicherung, allerdings keinen Krankengeldanspruch. Berücksichtigt werden müssen außerdem kassenindividuelle Zusatzbeiträge.
Selbstständige, die über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügen und Anspruch auf Krankengeld haben, müssen hinsichtlich der Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung mindestens mit einem Betrag von 865 Euro einrechnen. Als Einkommen werden dabei nicht nur der Ertrag aus der jeweiligen selbstständigen Tätigkeit gewertet, sondern ebenfalls eventuelle Verdienste aus Verpachtung und Vermietung sowie Renten und Kapitalvermögen.
Es wäre für Selbstständige ein Fehler, die Wahl ihrer gesetzlichen Krankenversicherung unbedacht zu treffen – auch hier können die Kosten schließlich erhebliche Unterschiede aufweisen. Der Grund dafür liegt in dem Zusatzbeitrag. Beträgt das monatliche Einkommen etwa 2.500 Euro, kann die Beitragshöhe so zwischen 458,75 und 512,50 Euro variieren, abhängig davon, welche gesetzliche Krankenkasse gewählt wird.