Inhaltsverzeichnis:
- Pharrell Williams wirft Spreadshirt Markenrechtsbruch vor
- Spreadshirt nimmt nicht direkt Stellung zur Klage
- So funktioniert das Geschäftsmodell von Spreadshirt
- Weitere rechtliche Konflikte in der Vergangenheit
Pharrell Williams wirft Spreadshirt Markenrechtsbruch vor
Pharrell Williams wirft dem Unternehmen vor, aktiv Fälschungen seiner Marke „Billionaire Boys Club“ zu produzieren, zu bewerben und zu vertreiben. Nach Angaben seines Anwalts bei der Plattform AllHipHop sei der Verkauf der Plagiate systematisch erfolgt. Zudem soll Spreadshirt diese Produkte in neutralen Verpackungen verschickt haben, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Die Klage umfasst schwere Vorwürfe. Laut Williams’ Anwalt stelle das Leipziger Unternehmen nicht sicher, dass geistiges Eigentum auf der Plattform geschützt werde. Vielmehr profitiere es finanziell von rechtswidrigen Verkäufen. Williams sieht darin eine gezielte Ausnutzung seiner Modemarke.
Spreadshirt nimmt nicht direkt Stellung zur Klage
Das Unternehmen äußerte sich bislang nicht konkret zu den Vorwürfen. Auf Anfrage des MDR erklärte Spreadshirt, es handle sich um ein laufendes Verfahren in einer frühen Phase. Man wolle sich deshalb nicht näher äußern.
Allerdings betont das Unternehmen, dass es den Schutz geistigen Eigentums sehr ernst nehme. Spreadshirt gibt an, Inhalte regelmäßig zu kontrollieren und bei Beschwerden Maßnahmen zu ergreifen. In solchen Fällen soll die Verantwortung auf den jeweiligen Anbieter des Designs übertragen werden.
So funktioniert das Geschäftsmodell von Spreadshirt
Spreadshirt erlaubt es Nutzerinnen und Nutzern, eigene Motive auf Kleidung und Accessoires drucken zu lassen. Dies kann privat oder über verknüpfte Onlineshops kommerziell geschehen. Das Unternehmen produziert die bestellten Artikel auf Abruf.
- Eigenes Design hochladen
- Artikel auswählen
- Druck und Versand durch Spreadshirt
- Optional: Verkauf über Partner-Shops
Die Plattform dient somit auch als Marktplatz für Designs Dritter – ein System, das rechtlich angreifbar sein kann, wenn Urheberrechte verletzt werden.
Weitere rechtliche Konflikte in der Vergangenheit
Bereits 2024 wurde Spreadshirt wegen ähnlicher Vorwürfe abgemahnt. Eine Boutique-Betreiberin aus Bremen beschwerte sich über den Verkauf kopierter Designs über die Plattform. Auch 2020 stand das Unternehmen unter öffentlicher Kritik. Damals hatte der Staatsschutz Anzeige erstattet, nachdem ein T-Shirt mit gelbem „Judenstern“ und der Aufschrift „nicht geimpft“ angeboten worden war.
Diese Vorfälle werfen erneut Fragen zum Kontrollsystem und zur Verantwortung von Plattformen wie Spreadshirt auf. Die neue Klage von Pharrell Williams könnte weitreichende Folgen für den Umgang mit geistigem Eigentum im Onlinehandel haben.
Quelle: MDR, webrivaig.com/de