Inhaltsverzeichnis:
- Leipzig und Berlin als gemeinsames Team
- Der lange Weg zur Olympia-Entscheidung
- Der Kanupark Markkleeberg als wichtiger Standort
- Chancen für Leipzig als Co-Gastgeber
- Nächste Schritte im Bewerbungsverfahren
Leipzig und Berlin als gemeinsames Team
Der Landessportbund Sachsen beobachtet die Entwicklungen sehr genau. Hauptgeschäftsführer Christian Dahms betont: „Wir wissen ja, dass neben dem Konzept BERLIN+, in dem Sachsen ganz stark vertreten ist, noch drei weitere Regionen dabei sind. Insofern ist es jetzt kein zusätzlicher Konkurrent, aber es ist auf jeden Fall ein sehr starker Konkurrent.“ Damit ist klar, dass München für die Bewerbung von Leipzig und Berlin eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellt.
Auch andere Regionen in Deutschland zeigen Interesse. Neben München und dem Team Leipzig-Berlin planen Hamburg sowie die Rhein-Ruhr-Region eigene Bewerbungen. Zielzeitraum für eine mögliche Austragung liegt zwischen 2036 und 2044.
Der lange Weg zur Olympia-Entscheidung
Der Bewerbungsprozess ist langwierig und komplex. In den vergangenen Jahrzehnten gab es mehrere erfolglose Anläufe, die Spiele nach Deutschland zu holen. Im vergangenen Jahr fiel unter der damaligen Sportministerin Nancy Faeser der Startschuss für eine neue Initiative. Dahms erklärt die Bedeutung für Leipzig: „Leipzig ist ja ein großer Co-Ausrichter, wenn Berlin an den Start geht. Und sowohl die anderen beiden Bewerber Rhein-Ruhr als auch Hamburg haben Sachsen ein stückweit mit in ihr Portfolio eingebunden. Einzig München hat Sachsen da nicht wirklich mit dabei.“
Damit steht fest: Leipzig hat bereits feste Partnerschaften und mögliche Einsatzorte. Hamburg und die Rhein-Ruhr-Region zeigen großes Interesse am Kanupark Markkleeberg. Diese Anlage gilt als hervorragend geeignete olympische Sportstätte.
Der Kanupark Markkleeberg als wichtiger Standort
Der Kanupark Markkleeberg könnte eine entscheidende Rolle in den Planungen spielen. Sowohl Hamburg als auch die Rhein-Ruhr-Region verfügen nicht über eine vergleichbare Anlage. Dahms erläutert: „Wir wollen ja nicht zusätzlich in die Investition reingehen – das würde Geldverschwendung bedeuten – und wenn du solche Spezialsportstätten als zukünftiger Partner hast, dann bist du natürlich auch von Interesse.“
Damit könnte Sachsen als Partnerregion eine wichtige Position im Bewerbungsprozess einnehmen. Bereits bestehende Infrastrukturen verringern die Kosten und erhöhen die Chancen auf Erfolg.
Chancen für Leipzig als Co-Gastgeber
Laut Dahms bestehen insgesamt gute Aussichten für Leipzig. Auch wenn die Distanzen zwischen den Austragungsorten groß sind, sieht er darin kein entscheidendes Hindernis. „Im Idealfall möchte das IOC natürlich diese Spiele der ganz kurzen Wege. Wenn man jetzt aber auch gesehen hat, selbst in Paris war das nicht immer ganz so. Genau deshalb gab es vom DOSB erstmal die Analyse und das ist jetzt so gewesen, dass man sagt: Jawoll, das kriegen wir hin, auch wenn zwischen Berlin und Leipzig eine knappe Stunde Zugfahrt liegt.“
Leipzigs geografische Nähe zu Berlin könnte ein entscheidender Vorteil sein. Die Verbindung zwischen beiden Städten ist schnell und effizient. Das erhöht die Attraktivität einer gemeinsamen Bewerbung.
Nächste Schritte im Bewerbungsverfahren
Noch rund ein Jahr bleibt den deutschen Städten und Regionen, ihre Bewerbungen auszuarbeiten. Im Herbst 2026 will das Deutsche Olympische Komitee über den nationalen Kandidaten entscheiden. Erst danach tritt die ausgewählte Stadt oder Region in den internationalen Wettbewerb ein.
Bis dahin müssen alle Beteiligten ihre Konzepte konkretisieren. Dazu gehören unter anderem:
- Nutzung vorhandener Sportstätten
- Reduzierung geplanter Neubauten
- Nachhaltige Organisation und Verkehrsanbindung
- Kooperationen zwischen Bundesländern
Deutschland steht damit vor einer der wichtigsten sportpolitischen Entscheidungen der kommenden Jahre. Ob München, Leipzig mit Berlin, Hamburg oder die Rhein-Ruhr-Region das Rennen machen, wird sich erst 2026 zeigen.
Quelle: MDR, www.milekcorp.com/de