Inhaltsverzeichnis:
- Hörspielsommer verliert Drittel seines Budgets
- Seanaps Festival fällt aus
- Lofft-Theater und weitere Einrichtungen in Unsicherheit
- Gespräche über Härtefallhilfe laufen
Hörspielsommer verliert Drittel seines Budgets
Der Leipziger Hörspielsommer startet diese Woche mit einem um ein Drittel gekürzten Budget. Die Stadt hatte Anfang 2025 Fördermittel unter Vorbehalt zugesagt. Da die Landesdirektion bisher keine Zustimmung zum Haushalt gegeben hat, wurden die Mittel eingefroren. Festivalleiterin Katharina Gloe erklärte, man habe eine Absage in Erwägung gezogen, diese sei jedoch finanziell nicht tragbar gewesen.
Ein hoher fünfstelliger Betrag fehlt. Das entspricht rund 33 % des Gesamtetats. Bereits 2024 wurde das Festival halbiert. Um die Lücke zu schließen, setzt das Team auf Spendenaktionen während des Events und sucht weiterhin nach Sponsoren. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Lage angespannt.
Seanaps Festival fällt aus
Das experimentelle Musikfestival Seanaps wurde für dieses Jahr komplett gestrichen. Laut Amelie Neumann, künstlerische Leiterin des Festivals, begannen die Vorbereitungen nach der Förderzusage der Stadt im Frühjahr. Zeitgleich wartete man auf eine Bewilligung durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Doch diese wurde nach Verkündung der Haushaltssperre abgelehnt.
Eine Härtefallregelung, auf die das Kulturamt hinwies, erlaubt die Beantragung weiterer Mittel auf eigenes Risiko. Für freischaffende Künstler sei das jedoch nicht realisierbar, betonte Neumann. Das Festival sollte im Herbst stattfinden. Eine kleinere Ausgabe ist eventuell für Ende des Jahres geplant.
Lofft-Theater und weitere Einrichtungen in Unsicherheit
Obwohl institutionelle Förderungen weiter ausgezahlt werden, sind auch Einrichtungen wie das Lofft-Theater betroffen. Das Kulturamt betonte, dass 50 Träger weiterhin Abschlagszahlungen erhalten. Doch einzelne Projekte, etwa im Herbstprogramm des Lofft-Theaters, sind durch die Sperre gefährdet.
Laut dem Theater bestehen Unsicherheiten, ob bereits begonnene Arbeiten vergütet werden. Künstlerinnen und Künstler, die bereits in Vorleistung gegangen sind, wissen nicht, ob sie ihr Honorar erhalten. Auch andere Einrichtungen melden ähnliche Schwierigkeiten.
Gespräche über Härtefallhilfe laufen
Zahlreiche Träger haben sich an das Kulturamt gewandt, um Einzelfalllösungen zu besprechen. Aktuell laufen intensive Gespräche, wie eine kurzfristige Abhilfe möglich wäre. Ein geregelter Förderbetrieb ist jedoch laut Stadt Leipzig derzeit nicht möglich.
- Mindestens bis September gibt es keine Auszahlung von Projektmitteln
- Institutionelle Förderung bleibt bestehen
- Härtefallregelungen können beantragt werden, sind aber riskant
Die Landesdirektion prüft weiterhin den Doppelhaushalt für 2025/2026. Die Stadt bezeichnet den Vorgang als „äußerst anspruchsvoll“. Man arbeite mit Hochdruck an einem genehmigungsfähigen Entwurf, um langfristige Planungssicherheit wiederherzustellen. Bis dahin bleibt die Lage für Leipzigs Kulturszene kritisch.
Quelle: MDR, wpblogs4free.com/de