Donnerstag, 15 Mai 2025 10:22

Hunderte radeln für sichere Schulwege in Leipzig

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Kidical Mass Kidical Mass pixabay/Foto illustrativ

Am 18. Mai verwandelt sich Leipzigs Innenstadt in ein buntes Bild aus Fahrrädern, Bannern und klingelnden Kinderfahrradklingeln. Über 1.000 Menschen nehmen an der Fahrraddemonstration „Kidical Mass“ teil, um auf die Notwendigkeit sicherer Verkehrswege für Kinder hinzuweisen. Organisiert wird das Ereignis durch die Initiative Verkehrswende Leipzig und den ADFC Leipzig, mit Unterstützung mehrerer lokaler Gruppen. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Mobilisierung, die im Mai 2024 über 200.000 Teilnehmer in mehr als 1.100 Städten in Bewegung setzte.

Inhaltsverzeichnis:

Leipzigs Simsonplatz wird zum Fahrradfest

Startpunkt der Aktion ist der Simsonplatz vor dem Bundesverwaltungsgericht. Ab 14 Uhr können Kinder ihre Fahrräder dort schmücken. Um 15 Uhr beginnt die rund 7 Kilometer lange Tour durch die Innenstadt. Die Route ist so geplant, dass auch Kinder ab vier Jahren daran teilnehmen können. Sie führt über den westlichen Innenstadtring, durch das Waldstraßenviertel sowie die Marschnerstraße und endet gegen 16 Uhr wieder am Ausgangspunkt. Polizei, Ordnungsamt sowie freiwillige Helfer sichern die Strecke ab.

Das Motto der Demonstration lautet „Straßen sind für alle da“

Ziel ist es, kindgerechte und sichere Verkehrsbedingungen zu fordern. Die Veranstalter wollen mehr Schulstraßen, autofreie Zonen und sichere Fahrradwege. Besonders wichtig sind dabei sichere Übergänge und durchgehende Radwege – gerade auf dem Weg zur Kita und zur Schule. Die Forderungen betreffen nicht nur Kinder, sondern auch Eltern sowie Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Senioren.

Daniel Obst und Rosalie Kreuijer fordern strukturellen Wandel

Daniel Obst von Verkehrswende Leipzig betont die Dringlichkeit politischer Entscheidungen. Er fordert ein Straßenverkehrsrecht, das die Schwächsten schützt, sowie mehr menschenfreundliche Stadtplanung. Schulstraßen sollten zeitweise oder dauerhaft autofrei sein. Nur so könne man eine sichere Umgebung für alle schaffen.

Rosalie Kreuijer vom ADFC Leipzig ergänzt, dass Kinder die Sicherheitsmesslatte im Straßenverkehr darstellen. Sichere Radwege erkennt man daran, dass auch Kinder sie gefahrlos nutzen können. Dafür braucht es ein durchgängiges Netz aus breiten, geschützten Radwegen, sichere Kreuzungen sowie Tempo 30 als innerstädtische Regelgeschwindigkeit. Wenn Kinder sich sicher fühlen, profitieren alle davon – auch Eltern, Großeltern und andere Verkehrsteilnehmer.

Bewegung mit wachsender Reichweite seit 2020

Seit 2020 findet die Kidical Mass zweimal jährlich in Leipzig statt und zieht regelmäßig über 1.000 Teilnehmende an. Die Initiative Verkehrswende Leipzig, ein Projekt von Changing Cities, übernimmt die Organisation gemeinsam mit dem ADFC Leipzig e.V. Bundesweit ist die Bewegung seit 2017 aktiv und wächst kontinuierlich.

Unterstützt wird die Kidical Mass unter anderem von:

  • ADFC
  • Campact
  • Changing Cities
  • Deutsches Kinderhilfswerk
  • VCD
  • Zukunft Fahrrad

Im Mittelpunkt steht dabei eine nachhaltige und kinderfreundliche Stadtentwicklung. Die Kidical Mass vernetzt Generationen, gibt Kindern eine Stimme im Verkehr und zeigt Alternativen zum motorisierten Individualverkehr auf.

Quelle: Leipziger Zeitung, www.patizonet.com/de