Inhaltsverzeichnis:
- Zwischenfall mit Airbus A300-600 in Heathrow
- Untersuchung durch DHL und Luftfahrtbehörden
- Frühere Zwischenfälle mit Leipziger EAT-Crews
- Folgen für Flugbetrieb und Sicherheit
Zwischenfall mit Airbus A300-600 in Heathrow
Der DHL-Flug aus Leipzig näherte sich gegen 17.13 Uhr Ortszeit der Landebahn 09L in London-Heathrow. Die Wetterbedingungen waren stabil, die Bahn war freigegeben. Dennoch verlief die Landung problematisch. Zunächst setzte nur das linke Fahrwerk auf, kurz darauf das rechte. Danach hob die Maschine leicht ab, verlor die Stabilität und begann zu schwanken.
Um die Kontrolle zurückzugewinnen, entschieden sich die Piloten für ein Durchstartmanöver. Dabei wurde die Flugzeugnase zu schnell angehoben. Das führte dazu, dass das Heck des Airbus über die Landebahn schleifte. Funken waren deutlich sichtbar. Anschließend gelang die Landung erst im zweiten Anlauf auf der parallelen Bahn 09R, da die ursprüngliche Landebahn wegen Trümmerteilen sofort gesperrt werden musste.
Untersuchung durch DHL und Luftfahrtbehörden
DHL bestätigte den Vorfall und erklärte, dass alle Besatzungsmitglieder unverletzt geblieben seien. Das Unternehmen kündigte eine detaillierte Untersuchung des Ereignisses in Zusammenarbeit mit den zuständigen Luftfahrtbehörden an. Angaben über den entstandenen Schaden, die Flugerfahrung oder den Ausbildungsstand der beteiligten Crew machte DHL bislang nicht.
Nach Informationen aus internen Quellen soll die Untersuchung klären, ob menschliches Versagen, technische Probleme oder eine Kombination beider Faktoren zum Tailstrike geführt haben. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) wurde informiert.
Frühere Zwischenfälle mit Leipziger EAT-Crews
Der Vorfall reiht sich in eine Serie ähnlicher Ereignisse ein. Bereits im Februar 2024 kam es auf dem Flughafen Leipzig zu einem weiteren Tailstrike eines Airbus A300 derselben Gesellschaft. Das Flugzeug wurde damals von einer 30-jährigen Co-Pilotin mit begrenzter Erfahrung gesteuert. Nach dem BFU-Bericht entstand erheblicher Sachschaden am Heck und an der Struktur des Flugzeugs.
In Reaktion darauf führte DHL 2024 spezielle Schulungen für ihre Leipziger Piloten ein. Ziel war es, die Sensibilität beim Landeanflug mit schwerem Fluggerät zu erhöhen und fehlerhafte Bewegungen am Steuer zu vermeiden.
Folgen für Flugbetrieb und Sicherheit
Nach dem jüngsten Vorfall in Heathrow wurde der betroffene Airbus vorerst aus dem Betrieb genommen. Die Landebahn 09L blieb mehrere Stunden gesperrt. Flüge mussten umgeleitet oder verspätet abgefertigt werden.
Die wiederholten Zwischenfälle bei EAT Leipzig könnten die Sicherheitsstandards in der Frachtfliegerei erneut in den Fokus der europäischen Aufsichtsbehörden rücken. Experten erwarten eine genaue Überprüfung der Ausbildungs- und Trainingsprogramme für die Crews.
Zur besseren Übersicht die wichtigsten Fakten:
- Zwischenfall am 12. Oktober 2025 um 17.13 Uhr Ortszeit in London-Heathrow
- Beteiligte Maschine: Airbus A300-600 der DHL-Tochter EAT Leipzig
- Ursache: Heckkontakt mit der Landebahn beim Durchstartversuch
- Folgen: Sperrung der Bahn 09L, zweite Landung auf Bahn 09R
- Keine Verletzten, laufende Untersuchung durch DHL und Behörden
Trotz des glimpflichen Ausgangs zeigt der Vorfall erneut, wie sensibel Landemanöver großer Frachtmaschinen sind. EAT Leipzig und DHL stehen nun vor der Aufgabe, das Vertrauen in ihre Flugoperationen zu stärken und mögliche strukturelle Schwächen im Trainingssystem zu beseitigen.
Quelle: TAG24, www.24edu.info/de